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Stielwarzen sind keine klassischen Warzen, weil sie nicht durch ein Virus übertragen werden, und sind demnach nicht ansteckend. Rund 46 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben Stielwarzen (Fibrome). Die harmlosen Hautwucherungen werden von vielen toleriert, andere stören sich aus kosmetischen Gründen daran und möchten sie entfernen. Wir erklären nicht nur was Stielwarzen auszeichnet, sondern auch, wie sie sich am besten entfernen lassen.
Keine Gesundheitsgefahr
In der Medizin heißen Stielwarzen auch „weiches Fibrom“. Der lateinische Begriff (fibroma pendulans) bedeutet „Pendelndes Fibrom“ und beschreibt das Wachstum eines Fibroms an einem stielartigen Gebilde. Stielwarzen sind sehr gut durchblutet, besitzen viele Zellen und entstehen durch übermäßiges Wachstum von Hautzellen, es sind Hautwucherungen. Und obwohl Stielwarzen keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, somit auch grundsätzlich nicht entfernt werden müssen, stören sich viele daran.
Dies liegt auch an den Stellen, an denen die Warzen wachsen: beispielsweise um die Augen herum, am Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leiste. Sie können alleine oder zu mehreren auftreten. Auch erbliche Veranlagung kann eine Rolle spielen.
An diesen Merkmalen erkannt man Stielwarzen:
- Hautfarben oder ein wenig dunkler
- Weich und schmerzfrei bei Berührung
- Leicht hin und her bewegbar
- Ragen auf einem kleinen Stiel aus der Haut
Schützen kann man sich nicht wirklich dagegen, aber man kann sie behandeln.
Stielwarzen einfach zu Hause behandeln
Vom Abschneiden der Stielwarze mit Schere oder Messer wird dringend abgeraten, ebenso von deren Abbinden mit einem Faden. Denn dadurch können Infektionen entstehen, die Wunde kann sich schnell entzünden. Ist die Schere nicht steril, gelangen schon beim Schnitt die ersten Bakterien in die Wunde. Zudem kann es zu einer starken Blutung kommen, die eventuell lange anhalten. “Da Stielwarzen zudem gut durchblutet sind, kommt es eventuell zu einer stärkeren Blutung und zur Narbenbildung”, so die Apothekerin Monika Hagenhoff. Betroffene können die Warzen beim Hautarzt mit einem Skalpell entfernen lassen.
Es gibt jedoch eine Möglichkeit, die Stielwarze selbst zu Hause zu entfernen. Das Vereisen ist eine bewährte Methode bei einige Warzenarten. Monika Hagenhoff ist Apothekerin in Dortmund. Für Sie ist die Vereisung die optimale Therapie, um Stielwarzen loszuwerden, weil diese kaum wehtut. Wichtig sei es, sicherzugehen das es sich um eine Stielwarze handelt. “Um auf Nummer sicher zu gehen, schaut man sich die vermeintliche Stielwarze mit einer Lupe oder einem Vergrößerungsspiegel genau an. Sie sitzt auf einem kleinen Stiel und ihre Farbe sollte identisch mit dem restlichen Hautton sein. Außerdem sollte sie weich und beweglich sein und nicht schmerzen, wenn man sie berührt.” Immer wieder werden auch entsprechende Hausmittel gegen Stielwarzen genannt, im besten Fall richten diese keinen Schaden an, wirken tun diese Hausmittel jedenfalls nicht.
Spezielle Produkte zum Vereisen
Für Stielwarzen gibt es spezielle Produkte, die eine Vereisung ermöglichen, etwa Wortie spezial von Hennig Arzneimittel, reicht für 18 Anwendungen und kostet in der Apotheke rund 20 Euro, gibt es aber auch online. Mithilfe einer Spitze aus Metall, die durch einen speziellen Mechanismus gefriert, wird der Stielwarze dann vereist. Die gefrorene Spitze wird an die Stielwarze gehalten, um diese zu vereisen. Durch die Vereisung sterben sie Zellen der Stielwarze ab. Damit die weiche Stielwarze während der Behandlung nicht wegrutscht, stabilisiert man sie zuvor mit einem selbstklebenden Fixierungsring. Nach 10 bis 14 Tagen fällt die vereiste Stielwarze von alleine ab und gesunde glatte Haut kommt zum Vorschein. “Auch nach dem Abfallen der Stielwarze ist die behandelte Hautstelle noch eine Zeitlang besonders empfindlich, sie sollte daher bei Besonnung mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden”, rät Apothekerin Hagenhoff. Diese Methode lässt sich auch zu Hause bei Kindern anwenden. Details dazu finden sich hier.