Whiskey wissenswertes – die W-Frage

13. Oktober 2020

Die W-Frage lautet: liebt man Whiskey, oder mag man ihn nicht. Und schreibt man überhaupt Whiskey, oder doch Whisky? Zumindest die zweite Frage können wir hier, bei “Whiykey Wissenswertes” beantworten, gemeinsam mit Thomas Kunze. Er ist “Brand Advocacy Manager” bei “Brown-Forman”, der Firma, dessen Produkt “Jack Daniels” viele kennen dürften. 

Mit ihm habe ich besprichen, welcher Whiskey sich für den Einstieg besonders eignet, also auch dann, wenn die ersten Erfahrungen mit Whiskey vielleicht nicht so umwerfend waren. Und warum Eiswürfel im Whiskey vielleicht keine so gute Idee sind.

1. Whiskey = Whisky? Know the difference

Manchmal macht ein einzelner Vokal einen großen Unterschied. Okay, in diesem Fall ist der Unterschied nicht so groß, aber trotzdem: Schotten und Kanadier verzichten bei ihrem Lieblingsgetränk traditionell auf das „e“ und schreiben Whisky, während in Irland immer und den USA meist Whiskey destilliert wird.
„Der Einschub des stummen Buchstabens war übrigens eine Marketing-Maßnahme Dubliner Hersteller Anfang des 20. Jahrhunderts“, erklärt Whiskey-Experte Thomas Kunze. „Damit wollten sich die Iren von den Produkten aus Schottland absetzen.“
Das Wort hat sowohl einen schottischen (beatha), als auch einen gälischen (uisce beatha) Ursprung und bedeutet „Wasser des Lebens“.

2. Mild anfangen und nicht entmutigen lassen

Für manche hat der erste Schluck purer Whiskey wenig mit Genuss zu tun. Das hat Bartender Kunze schon oft beobachtet: „Die ungeübte Zunge kann am Anfang die Aromen nicht zuordnen und ist völlig überfordert. Deswegen sollte man mit einem leichten, milden Whiskey starten wie zum Beispiel dem Jack Daniel’s Gentleman Jack.“
Es ist ein wenig wie bei Käse: Man fängt hier auch eher mit einer Scheibe Butterkäse an und nicht mit einem kräftigen Roquefort. Mit der Zeit kann man immer mehr Aromen unterschieden und ist schnell begeistert von der facettenreichen Spirituose – dran bleiben lohnt sich also!

3. Whiskey bei Zimmertemperatur genießen

„Eine Flasche guter Whiskey gehört weder ins Eisfach noch auf die Heizung“, rät der Experte. Am besten schmeckt er bei kühler Zimmertemperatur, also zirka 18 Grad. Auch das Glas spielt beim Whiskey-Trinken eine große Rolle: „Am besten lernt man Whiskey aus einem Nosing-Glas kennen. Dank seiner schmalen Öffnung gelangt weniger Sauerstoff an den Inhalt. Dadurch entfalten sich die feinen Aromen erst so richtig.“

4. Eiswürfel sind kein No-Go

Laut so manch strengem Puristen darf man Whiskey nur so trinken, wie er aus der Flasche kommt. Doch gerade beim Einstieg können Eiswürfel die Stärke des Whiskeys herabsetzen und ihn so für viele Anfänger bekömmlicher machen. Generell öffnet ein wenig Wasser die Spirituose und man entdeckt noch andere Geschmacksnuancen, die sonst verborgen blieben. „Prinzipiell sollte man nicht zu sehr in Regeln denken und Whiskey so trinken, wie es einem am besten schmeckt“, empfiehlt Thomas Kunze ganz undogmatisch.
Übrigens stammt der Begriff „on the rocks“ noch aus der Zeit vor der Erfindung des Gefrierschranks. Damals gab man Steine aus dem Fluss mit ins Glas, um die Temperatur etwas zu senken.

5. Auf die passende Begleitung achten

Damit ist jetzt nicht der alte Kumpel oder die beste Freundin gemeint, sondern ein stimmiger Snack zum Whiskey. Zu einem milden Whiskey passen verschiedene Gerichte, erklärt der Experte: „Der Jack Daniel’s Gentleman Jack beispielsweise bringt Aromen von Karamell, Minze sowie dunklen, reifen Äpfeln mit und passt damit gut zu einer Scheibe dunklem Brot mit ein wenig gesalzener Butter. Auch zu einer Käseplatte oder einem Frucht-Sorbet schmeckt er hervorragend. Sushi-Fans können ihn mit Wasser und Eis verdünnt als sogenannten Mizuwari zu ihrer Lieblingsspeise servieren.“
Meiden sollte man sehr süße und zuckrige Snacks wie Gummibärchen oder Schaumküsse: „Der intensive Geschmack beißt sich mit dem nuancenreichen Whiskey und verfälscht den Genuss.“

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